Antlitzanalyse

Bild Steingesicht / Antlitzanalyse

Heilkundige betreiben Antlitzanalyse oder -diagnose im Prinzip seit Jahrtausenden. Darüber wird in vielen Schriften berichtet. Auch aus der traditionellen chinesischen Medizin ist der diagnostisch-analytische Blick ins Gesicht nicht wegzudenken. Vor den Zeiten der Apparatemedizin war der genaue und geschulte Blick des Arztes in das Gesicht seines Patienten ein wesentlicher Teil der Diagnose und unterstützte das, was er mit seinen Sinnesorganen, vor allem auch den Händen, wahrnehmen konnte. Dies war aber auch immer ein Teil der ganzheitlichen Medizin, die sich bei Beschwerden, die eindeutig auf ein Organ fixiert sind, nicht mit der Diagnose des Organs und seiner Funktionen zufrieden gibt, sondern immer den Zusammenhang zum gesamten sucht, sei als Mitbeteiligung oder gar als Suche nach dem Auslöser.
Wie andere Verfahren der Naturheilkunde hat die Antlitzanalyse viele Väter, die die Urheberschaft für sich reklamieren und natürlich auch mit unterschiedlichen Methoden und Erkenntnisbelegen operieren. Das ist ein methodischer Streit, den ich nicht führen möchte. Man kann aber festhalten, dass sich die Schulen in den Deutungen, was im Gesicht, von der Mimik bis zu Falten und Stellungen gar nicht so sehr im Kern unterscheiden.

Es sind immer wieder die gleichen Areale oder Zonen des Gesichts, die sich typisch verändern, auch im Kolorit oder durch prägnante Schwellungen oder Furchenbildung und uns damit wertvolle Hinweise geben.

Ganz im naturheilkundlichen Sinne spreche ich von Antlitzanalyse, denn ich vermag sowohl Verdachtsmomente auf körperliche (physische) und seelische (psychische) Störungen zu erkennen, die erst mit Hilfe anderer Verfahren zu einer Diagnose führen, zunächst aber in dem, was man im Gesicht erkennen kann, den ganzen Menschen betreffen.
So gesehen ist die Antlitzanalyse eine Hinweisdiagnostik, die selbstverständlich immer zu einer weiterführenden Diagnostik führen muss.

Eine besondere Ausprägung erhält die Antlitzanalyse bei den Anhängern der Schüßler-Salze. Hier sollen sich durch die Gabe der so genannten Funktionsmittel, das sind Salze, konkrete Hautveränderungen im Gesicht, die natürlich einen Organbezug haben können, lindern oder gar heilen.
Die Schulmedizin betrachtet die Antlitzanalyse mit Zurückhaltung, obwohl sie über Jahrhunderte auch das ärztliche Handeln mitbestimmte. In der Naturheilkunde gewinnt sie zunehmend an Bedeutung.